Philipp Buhl wird seiner Zielsetzung nicht gerecht

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World Cup in Hyeres nicht

mehr so,wie er einst war.

  

Zu Buhls unglücklichen

Leistungsphasen mischen

sich auch sehr gute.

 (Tagesberichte)

 
 
 

* 1. Tag: Kein berauschender Einstieg  >>>

* 2. Tag: Erdrückender Tag für Philipp Buhl  >>> 

* 3. Tag: Goliathsprung in die Top Ten  >>> 

* 4. Tag: Vortages-Hoch ohne Fortsetzung   >>>

* 5. Tag: Fianle ohne Buhl

 

veol 300

 

Der  ISAF Sailing Worldcup in Frankreich ist seit Montag offiziell eröffnet. Die Wettkämpfe aller zehn olympischen und zwei paralympischen Klassen beginnen ab Mittwoch, 22. April, ab 11:00 Uhr. Gesegelt wird auf sechs verschiedenen Arealen auf dem klassischen Revier in der Bucht vor Hyeres. Die früher randvoll besetzte Segel-Großveranstaltung an der französischen Küste der Cote d' Azur ist in dieser Hinsicht ab diesem Jahr nicht wieder zu erkennen. „Sehr auffällig ist, dass es enorm viel mehr Platz gibt in Hyeres und der Hafen nicht restlos überlaufen ist wie bisher.“, schildert Philipp Buhl seine Eindrücke. Wodurch diese krasse Änderung?

Die ISAF hat sich – man darf sagen, wieder einmal – etwas Neues einfallen lassen. Sie hat die Weltcup-Regatten mit Beginn in Hyeres mit strengen Zugangsbeschränkungen belegt. Es gibt in jeder Klasse grundsätzlich nur mehr ein Fleet von maximal 40 Startern. Bisher war das Event für die Laser-men-Klasse für ca. 160 Boote, eingeteilt in drei Fleets, offen. Die Qualifikation für einen Startplatz in Hyeres ergab sich aus den ersten 30 Positionen der Weltrangliste (Stand Februar) und für 10 weitere Teilnehmer aus der Plazierung bei der Regatta „Princesa Sofia Trofeo“ vor drei Wochen auf Palma de Mallorca. Zum ersten Male wird nun in Frankreich diese starke Teilnehmerbegrenzung und der damit verbundene neue Weltcup-Qualifikationsmodus angewandt. Dies hat verschiedene Vor- und Nachteile, sowohl für die Veranstalter, Wettfahrtleitungen als auch für die Athleten. Besonders in der Laser-Klasse, die zahlenmäßig stets mit Abstand in faszinierender Stärke vertreten war (meist 160 Boote aus etwa 50 Nationen), werden es viele gute Segler sehr schmerzlich empfinden, wenn sie beim rennomiertesten Weltcup nun vor verschlossenen Türen stehen müssen.   Dass die ISAF mit Blick auf die traditionellen Besetzungen in den verschiedenen Klassen keinen Unterschied machte, beispielsweise bei den Lasern nicht wenbigstens eine Fleestärke von 50 zugelassen hat, ist kaum nachvollziehbar. Ob sich die nunmehrige deftige Restriktion an Stelle von Offenheit und Durchlässigkeit künftig positiv auf die Verbreitung und Leistungsniveau des Segelsport auswirkt, darf wohl bezweifelt werden.

Definitiv ist jetzt nur mehr die absolute Weltelite am Start. Die von der ISAF eingeladenen qualifizierten Segler empfinden natürlich Stolz, mit von der Partie zu sein. Dabei zu sein bei einer Regatta, bei der es ohne Qualifying sofort zur Sache geht. Im Laser hat sich Philipp Buhl als einziger unter den Deutschen einen Startplatz sichern können, und dies recht überzeugend (7. des Weltrankings und Sieger in Palma). Sein Kaderkollege und Trainingspartner, Tobi Schadewalt, konnte sich leider knapp nicht qualifizieren - sehr schmerzlich für ihn. Und die besten deutschen Nachwuchssegler waren ziemlich weit weit jenseits der Qualifikationschancen. Den Teilnehmerrekord stellen im Laser die Australier mit fünf Startern auf. Australien kann wohl mit Österreich bei den alpinen Skifahrern zu verglichen werden. In traditionell nur etwa halb so stark besetzten Klassen wie im Laser, stellte die Vorqualifikation logischerweise  eine deutlich niedrigere Hürde dar.

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Hyeres / Cote d' Azur, Südfrankreich, 22.034./06.04.2015  (Text und Bilder: Friedl Buhl )

 

1. Tag (Mi., 22.04.15): Opening Races 2 und 3

Kein berauschender Einstieg

Der Doppelsieger dieses Jahres gibt heute zum Weltcup-Auftakt in Hyeres sein Besten. Natürlich! Wie immer, darf man zurecht sagen. Aber es reicht heute nicht. Patz 29 steht vor „GER 208256 Philipp Buhl“. „Vieles ist sehr gut gelaufen.“, sagte er, und weiter: „Ja es gab es auch ein paar Fehler und Fehlerchen. Sie lassen sich kaum 100-prozentig vermeiden.“ Die Windbedingungen, eine leichte lokalthermische Seebriese, immer wieder mit unkalkulierbaren Richtungsschwankern durchmischt, gestaltete das Wettkampfgeschehen äußerst schwierig. Hier braucht man wirklich das so oft zitierte „Quäntchen Glück“  zumindest als helfende Beigabe zum eigenen Können.

Buhl belegte im ersten Race Platz 19 und im zweiten kam noch eine Schäufelchen voll dazu: 34. Aber nicht nur der Segler vom Alpsee musste heute auf dem Revier draußen und sicher auch noch an Land die fetten Punkte mühsam wie lustlos verdauen. Tom Burton (Australien) beispielsweise, zurzeit Ranglistenerster segelte in der ersten Wettfahrt auf die hervorragende zweite Position. In der Folgewettfahrt quert er die Ziellinie gerademal als 33. und damit einen Platz bzw. 2 Sek. vor Buhl. Dabei hätte Buhl, so sah er es: „… gut und gern Top Ten werden können, obwohl er die erste Luvmarke erst als 29. rundtete, unmittelbar beispielsweise vor Robert Scheidt (Brasilien).“ Und vor dem letzte Gate hätte Buhl aus nachheriger Sicht anders handeln sollen. Er war noch vor Scheidt und hatte Pavlos Kontides auf dem Vorwindkurs überholt. Die beiden segelten auf der letzten Kreuz links und Buhl rechts - jeder nach seinem strategischen Gutdünken, nach seinem Windriecher. Doch ein Pfad sollte wieder wegen eines ungünstigen Winddrehers daneben gehen. Es betraf Buhl: 34., Kontides 3., (in der ersten Wettfahrt aber auch nur 23.), Scheidt 6. Vielleicht wird deutlich, dass man heute bei diesen Bedingungen und zudem in der Extremkonkurrenz der 40 Besten der Welt, ein fetteres Quantum und nicht nur ein Quäntchen Glück brauchte.

Es führen die beiden Kroaten Filip Jurisic (6. und 1.) und der amtierende Europameister Tonci Stipanovic (3. und 8.). vor Sam Meech (Neuseeland). Glück hin oder her. Sie haben heute auf jeden Fall hervorragende seglerische Arbeit abgeliefert.

 
 
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     las ziegel 150

  

 

 

          scai 100

 

 

 

            bsv 100 74

 

 

 

       dsv 100 70

2. Tag (Do., 23.04.15): Opening Races 3 und 4

Erdrückender Tag für Philipp Buhl

(Für einen Bericht blieb gestern leider keine Zeit mehr. Bitte um Verständnis.)

 
 
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      bw 120 52

 

 

 

        dsh 150

 

3. Tag (Fr., 24.04.15): Opening Races 5 und 6

Welch ein Tag? – Welch ein Segler? – Einfach phänomenal !

img 3664 2Nahe seinem persönlich bewerteten Abgrund wendet er. Und wie! Nicht um 86°, wie im Laser auf dem Wasser. Nein - um 180. Diese Spezialwende bereitete er auf seine Art vor. Der Vollzug erfolgt mit bemerkenswerter Umsetzungspräzision auf dem Wasser.

Philipp Buhl fährt heute einen 9. und, sage und schreibe, noch einen 1. Platz ins Ziel. Der wie neu Auferstandene wird damit auch noch Tagessieger (10 Punkte über 2 Wettfahrten). Phänomenal !! :-) Gleichzeitig katapultiert sich Buhl im Zwischenklassement vom 23. auf den 10. Platz vor.

 

Ergebnisse nach 6 Wettfahrten

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all out 150

 

 

 

 

           max 150

 

 

 

 

       mader 200

4. Tag (Sa., 25.04.15): Opening Races 7 und 8

Vortages-Hochphase ohne Fortsetzung

Das sichere Gefühl und Selbstbewußtsein, der Mut zum angemessenen Risiko, dürfte ihm nicht gefehlt haben. Dem, der am Vortag das Geschehen auf der Laserbahn der Männer dominierte und neben einem Wettfahrtsieg auch die Tagesbestleitung erzielte. Aber jeder Tag ist doch letztlich einer für sich.

img 3744 3Philipp Buhl ist es in beiden Wettfahrten nicht gelungen, Topergebnisse zu erzielen. Im ersten Rennen gereichte es ihm noch zum 16. Rang. In diesem höchstkarätigen Weltklassefeld ist das durchaus noch in Ordnung. Doch die zweite Wettfahrt endete leider schlecht. Ein 36. war einfach zu viel, um das Finale-Ticket noch zu erhaschen. Noch einmal wenigstens ein Platz wie in der vorherigen Wettfahrt hätte ihm genau für Platz zehn und damit ins Medalrace gereicht.

Man kann nun bewerten und sagen: „Schade!“ oder: „Okay, so ist jetzt eben gekommen.“ Buhl dürfte zur zweiten Art neigen. Denn das Medalrace ist nicht sein alleiniges Ziel. Er wollte entschlossen angreifen, das Gesamtergebnis zu einer noch deutlich besseren Ausgangsposition führen. Damit steigt unter Umständen auch das Risiko. Ähnlich wie bei einem Skirennläufer, will er von Platz zehn noch auf das Podest. Dann muss er bedenkenlos voll fighten. Auch wenn das Risiko steigt, geht es trotzdem oft gut. Dieses Mal bei Buhl nicht. Und muss man dann eben als okay ansehen – und es gibt ein nächsten Mal.

In der Bucht vor Hyeres herrschen mitunter sehr diffizile Bedingungen. Oft sind etwa die Winde relativ gut, manchmal auch schwer und hin und wieder absolut nicht kalkulierbar. Letzteres trifft zu, wenn buchstäblich alle und auch die besten Windprognosen falsch liegen. So war es heute. Und dies zu allem Schwierigkeiten-Überfluss im Bereich kippeliger Strategieentscheidungen. Die Ursache für Buhls Ergebnisse lagen nicht am primär Seglerischen, sondern an einer nicht gut genug angepassten Strategie. Das kommt vor. Wie schnell dabei die Platzierung leidet sieht man beispielsweise am schlussendlich führenden Tom Burton (Australien), der die erste Tageswettfahrt gewann, bei der zweiten (nach erhaltener Wiedergutmachung) 21. (zuvor über 30.) wurde und in seiner Gesamtwertung auch noch einen weiteren Ausrutscher (33.) zu verbuchen hatte. Auch Robert Scheidt (Brasilien), der immer wieder als Maßstab herhalten darf, segelte bei der ersten Tageswettfahrt einen 22. An solchen Beispielen - und solche findet man durch die gesamte Ergebnisliste zuhauf – sieht man die extreme Leistungsdichte. Und diese verzeiht selbst Fehlerchen nicht.

Buhl belegt im Endergebnis den 15. Rang. Die Sieger stehen wegen des am Sonntag noch auszutragenden Medalraces nicht fest. Bis dahin führen Burton vor Nick Thompson (England) und Rutger van Schaardenburg (Niederlande).

 
 

 

         konsail 150 150

 

 

 

 

        seg serv 120 35

 

 

 

 

             oakley 150

 

 

Weitere Lnks zu diesem Event:

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Gesamtbericht zu diesem Event (später)

 

 
Das war’s vom Sailing World Cup in Hyeres.
Danke für euer Interesse.
 
Euer Berichtverfasser
Friedl Buhl
 
 
Vom Sailing World Cup in Hyeres herzliche Grüße an alle meine Partner und Förderer, Fans und Gönner sowie meine Freunde und Bekannten und natürlich nicht zuletzt meinen Segelclub Alpsee Immenstadt (SCAI).
Bis zum nächsten großen Event, ISAF Sailing World Cup in Weymouth / England (Datum siehe Titelseite).
 
Euer Segler
Philipp Buhl
 
 

 

 

 

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 Philipp Buhl eröffnet anschließend Einblicke in seine Empfindungen während wichtiger Stationen der Weltcup-Saison und danach.

Darunter ein Kommentar

(F. Buhl)

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