Philipp Buhl mit gemischten Erinnerungen in Weymouth?

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Für Buhl und

die gesamte Laser-Weltelite

ein letzter Test vor der WM

(Tagesberichte)

 
 
 
 
 
 
 
 
 

* 1. Tag: Weltcup-Auftakt im Wechselbad  >>>

* 2. Tag: Philipp mächtig auf Vormarsch  >>>

* 3. Tag: (mangels Wind keine Wettfahrten)

* 4. Tag: Souverän in die Top Ten - damit ins Madalrcae >>>

* 5. Tag: Es ist vollbracht - prima gemacht Philipp !! >>>

 

veol 300

 

Mit "Ein letztes Mal" habe ich den Bericht zum Weltcup "Skandia Sail for Gold" vor Weymouth im Jahre 2012 überschrieben. Es war abzusehen, dass der Regatta-Weltcup an der englischen Südküste nach den olympischen Spielen von London keine Bestandschance haben würde. So war es dann auch - vorübergehend. Doch nun kam es anders. "Ein letztes Mal" war doch nicht das letzte Mal. Die ISAF hatte sich besonnen und hat - was man bei ihrem teilweisen Zick-Zack-Kurs nicht immer behaupten kann - sogar sehr gut entschieden. Auf diesem hoch anspruchsvollen Segelwettkampfrevier soll ab diesem Jahr wieder der Sailing Worldcup der olympischen Segel-Klassen gastieren. Das macht Sinn, weil das Meeresareal vor der Küste von Weymouth / Portland aufgrund seiner tidengetriggerten teils starken Meeresströmungen und seiner reichhaltigen Windpalette wohl das anspruchvollste Austragungsrevier im derzeitigen Segel-Weltcup ist.

Philipp Buhl ist als aktuell 13. der Weltrangliste vom Weltseglerverband eingeladen und als einziger Deutscher im Laser am Start.
Welche Gefühle mag der Allgäuer just in dieser Umgebung verspüren? Er war 2012 zum letzten Male dort. Damals wollte er sich den Traum einer erfolgreichen Olympiateilnahme erfüllen. Daraus wurde nichts. Buhl durfte zu den Spielen nicht mit nach Weymouth. Denn in der letzten von drei Qualifikationsstufen unterlag er aufgrund einer misslungenen WM in Australien seinem deutschen Rivalen Simon Grotelüschen. Doch das ist nur die eine Seite. Buhl demonstrierte nach dieser Niederlage und vor den Spielen noch eindrucksvoll, in welcher Topform und welch würdiger und erfolgsträchtiger Olympiaaspirant er damals war. Denn beim extrem hochkarätig besetzten vorerst letzten Weltcup in Weymouth erkämpfte sich der weiterhin hoch motivierte Profisegler die Bronzemedaille. Übrigens die einzige aller deutschen und bereits qualifizierten Olympiasegler.

Das Titelbild dieses Berichtes stammt von damals hat für Buhl durchaus historische Bedeutung. Es zeigt den mit unbändigem Kampfgeist Ausgestatteten bei einer seiner furiosen Wettfahrten und ständig in einem der Farbtrikots, der trotz Olympia ade, trotz eines geplatzten Lebenstraumes nicht nachließ und zurücksackte, sondern seinen  Erfolgswillen nochmals unterstrich und seinen Karrierefokus weiter schärfte.

Nun zur aktuellen Situation. Buhl ist in England aus deutscher Sicht alleine und leider ohne seinen Trainingspartner Tobi Schadewaldt am Start. Er konnte sich zwar vor einer Woche bei der EuroSAF in den Niederlanden nachträglich für die Teilnahme des  auf nur 40 Boote begrenzten Sailing Worldcups noch qualifiziren, sagte aber aus privaten Gründen dennoch ab. Für den Segler vom Alpsee ist Weymouth in gewisser Weise ein letzer großer Test für die dann bald bevorstehende Laser-Weltmeisterschaft in Kingston / Kanada. Dies sicherlich auch für die gesamte in  Weymouth präsente Weltelite. Und dies auch, obwohl sich die Bedingungen nur sehr bedingt ähneln.

   ast 190 105

 

 

     sap 200

     

 

 

     stg

 

 

 

 

Weymouth / Portland, England , 10./14.06.2015  (Text und Bilder: Friedl Buhl)

1. Tag (Mi., 10.06.15): Opening Races 1 und 2

Weltcup-Auftakt im Wechselbad

Mit der ersten Wettfahrt sehr zufrieden sein konnte Philipp Buhl. Nach einem sehr guten Start und einer strategisch richtig angelegten Startkreuz erreicht er als Sechster die Luvmarke. Von da an ging es ihm um weitere Verbesserungen. Der Sonthofener schaffe dies durch sehr weitgehend fehlerfreies Segeln auf allen vier noch folgenden Kursabschnitten und passiert schließlich die Zielmarke an dritter Position. Und dies mit deutlichem Vorsprung zu seinen nächsten Verfolgern.

In der zweiten Wettfahrt mit weiterhin mittlerem bis kräftigem Wind lief es für den Sieger von Miami und Palma deMallorca indes deutlich weniger gut. Die Anpassung des Strategiekonzeptes an die veränderlichen Wind- und Strömungs-Bedingungen war nicht schlecht, aber auch nicht ganz optimal. Buhl rundet im Luv als Achter und verliert auch auf der zweiten Kreuz einzelne Positionen. Der für ihn sicherlich enttäuschende 28. Platz geht jedoch wesentlich auf einen Fehler auf dem Vorwindkurs zurück.

In der Zwischenwertung liegt Buhl nun auf dem zwölften Rang und musste den ersten Wettkampftag mit etwas gemischten Gefühlen ausklingen lassen. In zuversichtlicher Stimmung bewerte er sich selbst mit den klaren Worten: „Ich bin mit Teilleistungen heute natürlich nicht zufrieden – insgesamt okay. Aber es ist immer gut und hilfreich, wenn man die genauen Ursachen erkennen kann.“

Ergebnisse nach 2 Wettfahrten

 
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 all out 150

 

 

 

           max 150

 

 

 

2. Tag (Do., 11.06.15): Opening Races 3 und 4

Philipp mächtig auf Vormarsch

Der gestrige Ausrutscher in der letzten Wettfahrt hat ihn nicht weder beunruhigt noch von der zielstrebigen Bahn abgebracht. Buhl segelt heute stark. Mit einem siebten und anschließend dritten Platz segelt er vom zwölften Rang insroteTrikot. "Das kann sich gut sehen lassen.", lächelt der Antreiber. 

In der ersten Wettfahrt unter mittelstarkem Wind läuft für den Sonthofener nicht alles ganz rund. Bereits der Start hatte einen Haken, der sich mit der Folge von geschädigtem Wind über die gesamte Kreuz als belastende Fesselung erweisen sollte. Buhl rundet als Siebter, und das war dann auch noch überraschend gut. Die Kurse mit dem Wind segelt Buhl exellent.

Ebenso gut meistert Buhl das gesamte zweite Rennen. Hier war nichts Fehlerhaftes zu finden, was man leicht hätte besser machen können. Insgesamt hat Buhl heute eine der besten Tagesleistungen abgeliefert. Den Patzerplatz von gestern konnte er zwischenzeitlich streichen, was im Moment noch die Bruttopunktzahl relativ weit oben ansiedelt. Aber das kann sich bei weiterem gutem Verlauf noch ändern.

Im Zwischenklassement führt Andy Maloney (Neuseeland) mit drei  Punkten Vorsprung vor Jesper Stahlheim (Schweden) und Buhl.

Ergebnisse nach 4 Wettfahrten

 
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         bsv 100 74

 

 

 

           scai 100

 

 

 

 

3. Tag (Fr., 12.06.15): Opening Races 0 (gesamt 4)

(Wegen zu schwachem Wind wurden keine Wettfahrten gestartet)

Ergebnisse nach 4 Wettfahrten

 
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 mader 150

4. Tag (Sa., 13.06.15): Opening Races 5 bis 7

Souverän in die Top Ten gesegelt und damit im Medalrace

Er bleibt auf Erfolgskurs, auch wenn er mit sich nicht in allen Phasen zufrieden war. „Es gab einen entscheidenden Fehler, beim Starten. Und es gab mit den Folgeschwierigkeiten weitere Fehlerchen.“ erkläre Philipp Buhl. Von drei langen Wettfahrten, an diesem Tag auch inklusive langem Raumkurs,  bleibt der Sonthofener jeweils unter den Top Ten (7., 10. und mit nur Minimalrückstand 3.). Er liefert damit eine konstant gute bis sehr gute Leistung ab.

Das dritte Rennen läuft für den Segler vom Alpsee ziemlich perfekt. Zufrieden äußerte er: „Ja, das hat gut gepasst. Auch das Gesamtresultat finde ich jetzt ganz okay. Aber es wäre mehr drin gewesen.“

Buhl schiebt sich in der Gesamtwertung auf Rang drei vor. Er ist also im Finale der besten 10, ein erster Anspruch, den bei der sehr hohen Leistungsdichte in der Laser-Klasse der Großteil der Teilnehmer (nach neuem ISAF-Format auf 40 begrenzt) für sich erhebt. Buhl hat mit seinen 33 Nettopunkten einen durchaus überschaubaren Rückstand zu den bis dato Führenden: 1. Tonci Stipanovic (Kroatien, 29 P.) und 2. Metthew Wearn (Australien, 30 P.).

Das Medalrace der Laser-Männer wird im ehemaligen Olympiahafen von Weymouth / Portland am So., 14.06.2015, 13:50 (UTC-Zeit) bzw. 14:50 (mitteleuropäische Zeit) gestartet. Möglicherweise wird der Start wegen Windprobleme zeitlich nach hinten verschoben.

Das sicher sehr spannende Rennen wird im Internet unter www.sailng.org live übertragen. Aus Datenschutz-rechtlichen Gründen ist in Deutschland  Livestreaming leider nicht möglich. Ausweg ist die Übertragung per Live-Tacking, bei dem zumindest der Rennverlauf verfolgt werden kann. Hier der Link dazu.

Ergebnisse nach 7 Wettfahrten bzw. am Ende der Fleetraces

 
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    las ziegel 150

 

         konsail 150 150

 

 

    seg serv 100 17

 

 

      oakley 150

 

 

5. Tag (So., 14.06.15): Finale

Es ist vollbracht - - herzlichen Glückwunsch - genieße den super Erfolg!

Als einziger der Deutschen Nationalmannschaft der olympischen Segler kämpft er sich ins Medalrace. Und dies zunächst auf die unterste Podiumsstufe - punktgenau mit der  siebten und letzten Flottenwettfahrt. Doch dann setzt Buhl noch mächtig einen drauf. Er segelt einmal mehr ein Finale der Extraklasse: Situationsgerecht, ganz gelassen, cool bleibend, schnell, ....

Was sich so einfach anhört, besteht in einer hochkarätige individuellen Wettkampf-Eigenschaft, an der auch Buhl noch feilt und lernt.  Und nicht nur er. Was sich nächstens wie Zielerreichen-Garant anhört, führt garantiert nicht so nach "mir nichts dir nichts" und schon gar nicht immer zum Ziel. Das wäre doch zu simpel und zu schön, um wahr zu sein. Ein Risiko bleibt - immer! Die Frage ist nur, welches und wie groß ist es. Mit dem muss der Athlet und seine Supporter richtig umgehen (lernen).

Dass Philipp ausgerechnet bei seiner ersten Rückkehr auf das Olympiarevier 2012, dessen Drumherum-Geschichte er wohl niemals ganz vergessen wird, nun die Goldmedaille abholen durfte, hat für ihn sicherlich einen ganz besonderen Reiz. Und seine vermutlich gemischten Gefühle beim Wiedererleben dieses klasse Revieres dürften nun spätestens bei der Siegerehrung den Hochgefühlen gewichen sein.

 

  bw 175 76

 

       dsv 120 84

 

 

    dsh 150

Weitere Lnks zu diesem Event:

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Das war's vom Sailing Worldcup in Weymouth / Portland. Danke für euer Interesse.
 
Euer Berichtverfasser
Friedl Buhl
 
 

Vom Sailing World Cup in Weymouth (England) herzliche Grüße an alle meine Partner und Förderer, Fans und Gönner sowie meine Freunde und Bekannten und natürlich nicht zuletzt meinen Segelclub Alpsee Immenstadt (SCAI).

Liebe Grüße auch nach Wien und  Palästina zu holario.de .

Bis demnächst bei der Laser-WM in Kanada (Termin siehe Titelseite). Das höchste der erste Saisons-Highlights!

 
Euer Segler
Philipp Buhl
 
 

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 Philipp Buhl eröffnet anschließend Einblicke in seine Empfindungen während wichtiger Stationen der Weltcup-Saison und danach.

Darunter ein Kommentar

(F. Buhl)

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