Philipp Buhl schnappt erneut Gold auf Heimrevier

5. KiWo-Sieg - Chapeau Philipp ! !

(Kiel, Deutschland, 20./24.06.2018 -- Text ©: Von Friedl Buhl, Bilder ©: (siehe Bildangaben))

„Aller guten Dinge sind drei.“ Das verwirklichte er mit seinem dritten Kieler Woche-Sieg 2014. Und das i-Tüpfchen auf die Erfolgsserie verlieh  ihm der Hattrick. Wenn der Allgäuer bei der weltweit größten Regatta auf der Kieler Förde startet, hat er verständlicherweise vorrangig im Sinn: „Gewinnen – ganz klar. “, sagt er.
Nun gelang es ihm zum fünften Male. Mit dieser glänzenden Erfolgsserie schreibt Philipp Buhl weiter Geschichte. Nicht nur für sich, sondern auch für seine Zweitheimat und seinen Trainingsstandort Kiel. Und nicht zuletzt für seinen Herkunftsverein, für den Deutschlands LaserSegler-Nr.-1 auch heute noch startet, den Segelclub Alpsee Immenstadt.
Unter den Seglern in olympischen Klassen dürfte wohl nur ganz wenigen eine ebenbürtige Erfolgsgeschichte bei der Kieler Woche gelungen sein. Für Olympiasegler hierzulande  trifft dies wohl ausnahmslos zu. Der Sonthofer kann heuer als einziger unter seinen deutschen Kollegen eine KiWo-Goldmedaille feiern.
 
Es war nicht nur der schlussendliche Sieg, über den sich Philipp freuen kann. Und so hätte er sich vielleicht unwohl aber nicht unglücklich gefühlt, wenn er unter den 118 Teilnehmer aus 40 Nationen „nur" auf dem zweiten oder dritten Podiumsplatz gelandet wäre. Denn wichtig und erfreulich ist für ihn auch seine durchgängige Konstanz an guten bis sehr guten Ergebnissen. Auch ohne Streichung der schlechtesten Platzierung wäre Philipp ganz oben gestanden, und hätte seinen härtesten Gegner Elliot Hanson (England) nicht nur knapp, sondern mit klarem Vorsprung bezwungen.

Eine ziemlich holperfreie Leistungsbilanz und am Schluss den Sieg hat Philipp auch schon vom vorangegangenen Weltcup-Finale in Südfrankreich erzielen können. „Ganz sicher ist das gut für’s Selbstvertrauen. Und für die kommende WM kann das für mich doch nur hilfreich sein.“, resümierte der frisch gebackene KiWo-Gewinner.

Eine diffizile Herausforderung stellte für Philipp das Medalrace der besten zehn dar. Entscheidend für ihn war nämlich, den um drei Punkte vor ihm platzierten Briten Hanson um mindestens zwei Plätze zu bezwingen. Aus der Erfolgssicht von Philipp musste also im finalen Rennen noch mindestens ein Boot zwischen den beiden liegen. Von hinten war die Gefahr eher gering. Nur der Kroate Tonci Stipanovic mit deutlichem Rückstand musste noch im Beobachtungs-Visier bleiben. Durch einen geschickten taktischen Schachzug in der Startphase legte Philipp den Grundstein für eine aus seiner Sicht erfolgversprechende Entwicklung des Renngeschehens: Hanson zwei bis teils vier Positionen hinter Philipp. Doch kurz vor der letzten Luvmarken-Rundung gelang dem Vize-Weltmeister ein wohl überlegter und riskanter kurzer Soloschlag nicht. Der Wind spielte nicht mit. Hanson segelte auf dem letzten Vorwind zwar unter Philipps Kontrolle, doch ein Segler dazwischen erschien fast schon nicht mehr möglich. Hanson hatte über den gesamten vorletzten Kursabschnitt die Hand am KiWo-Titel. Doch das Schicksal schrieb das Drehbuch des atemberaubend spannenden Finales in letzter Minute um. Wegen Verletzung von Regel 42 (u. a. Verbot von beschleunigendem Pumpens mit dem Oberkörper) erhielt der vor Philipp segelnde Este Karl-Martin Rammo einen Penalti mit der Folge eines Strafkringels. Diese göttliche Chance konnte Philipp in nahezu letzter Sekunde vor dem Ziel in seinen Gesamterfolg ummünzen. Er passiert das Ziel als Siebter knapp vor Rammo. Hanson, auf der Neun, war somit um zwei Positionen bzw. vier Punkte (Medalrace wiegt doppelt) geschlagen.

Zweifelsohne war zum Schluss das Quäntchen Glück auf Philipps Seite. Doch am Vortag, auf der nicht planmäßigen und von der Wettfahrtleitung höchst fragwürdig ausgelegten Regattabahn (Bahn JULIET bei westlichem Wind) im turbulenten und stark drehenden ablandigen Wind, war Philipp das Pech beschert. Der Zufallsfaktor spielte aufgrund der Bedingungen eine außergewöhnlich große Rolle, wie es für einen Wettkampf auf Weltklasse-Level vermieden werden müsste. Die Möglichkeit dazu hätte es mit Wahl einer viel besser geeigneten und dazu noch freien Bahn (nämlich der ursprünglich geplanten Bahn CHARLIE) problemlos gegeben. Philipp lag in der zehnten Wettfahrt kurzfristig in Führung. Ein Windeinbruch bzw. eine kräftige Böe zum Nutzen einer weiter hinten liegenden Gruppe von Booten (wo sich auch Hanson und Stipanovic befanden) katapultierte Philipp zurück ins hintere Mittelfeld. Durch wieder Aufholen konnte er noch den zehnten Platz retten. Hanson gewann vor Stipanovic (3.) dieses Rennen.  
Somit also kein Grund zu begrenzter Siegfreude aufgrund der Glückssträhne am Schluss, Philipp. Man darf es berechtigt als Ausgleich sehen. Der Sieg ist verdient. Höchste Achtung aber auch vor der exzellenten seglerischen Leistung von Hanson.
 
Der neue Gewinner der Kieler Woche heißt wieder einmal Philipp Buhl – nun zum fünften Male. Die weiteren Plätze belegen Hanson (2.), Filip Jurisic (Kroatien, 3. Und Sieger im Medalrace); Landsmann Stipanovic (4.) und Eliot Merceron (Schweiz, 5.).
Von den weiteren elf gestarteten deutschen Laser-Seglern schafften nur zwei die Qualifikation des Goldfleets (60 Boote): Nik Aron Willim (39.) und Philipp Loewe (46.).

Endergebnisse nach 9 Wettfahrten

Das Laser-Medalrace ...
- im Kieler Woche TV (Filmaufzeichnung)

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