Philipp Buhl verteidigt IDM-Titel

Clubkamerad Julian Hoffmann Zweiter im Laser Radial

(Flensburg, 30.09./04.10.2019 -- Text ©: Von Friedl Buhl, Bilder ©: Veranstalter-Club / Sven Jürgensen)

Für die Ausrichtung der Int. Deutsche Meisterschaft im Laser war heuer der Norden bzw. Segelclub Flensburg an der Reihe. Den besten Erfolg nahm allerdings wieder ein Segler aus dem Süden mit nach Hause – fast wie zu erwarten, möchte man sagen. Denn Deutschlands seit Jahren unangefochtene Nr. 1 in der olympischen Einmannklasse Laser Standard, Philipp Buhl vom Segelclub Alpsee Immenstadt (SCAI), hat der Regatta teilgenommen. Der Sonthofer sicherte sich souverän die Goldmedaille und verteidigte somit den im Vorjahr am Ammersee gewonnen Titel. Philipps Clubkamerad, Julian Hofmann, belegte bei derselben Veranstaltung in der Laser Radial-Klasse den sehr guten zweiten Platz.

Wettfahrten

Am ersten Tag war wegen zu starkem Wind von über 30 Knoten (7 bis 8 Bft) an Segeln nicht zu denken. Denn der noch lebhafte Hurrikan Mortimer fegte als Sturm über Norddeutschland und Skandinavien.

DSC3493 32045 5d959d1d92 2Bei mittlerem bis teils kräftigem Wind ging es für die Segler dann am Folgetag erstmals zur Sache. Philipp dominierte bei den ersten beiden Wettfahrten und leistete sich in der dritten Wettfahrt einen bescheidenen Ausrutscher auf die dritte Position. Dieses Rennen gewann der Däne Christian Guldberg Rost vor Leonard Stock (Norddeutscher Regattaverein).

Am dritten Tag  zeigte Philipp seiner Konkurrenz in sehr eindrucksvoller Manier, „wo d‘r Bart‘l d‘ Moscht holt“. Der Oberallgäuer gewinnt alle drei Wettfahrten und führt in der Zwischenbilanz die Rangliste mit beeindruckender Siegserie vor Guldberg Rost und Stock an. (Ergebnisse nach 6 Wettfahrten)

Der Wind gab am vierten Tag deutlich nach, teils wehte er nur mehr schwach. Die Bedingungen wurden schwierig, teils grenzwertig. Das Wettfahrtkomitee konnte auch nur zwei der geplanten Rennen durchführen. Philipp kann bei diesen für ihn durchaus beherrschbaren aber weniger geliebten Bedingungen mit einem 3. und 7. Platz nur mäßig überzeugen. Auch Guldberg Rost kommt nicht besonders gut zurecht (zweimal 8. Platz). Und Stock als 9. und 13. offensichtlich noch weniger. Zwei Volltreffer landet hingegen Gregory Lucas Keizlers. Mit zwei Wettfahrtsiegen führt der Segler vom Duisburger Yacht-Club eindrucksvoll vor, wer heute bei den leichtwindigen und sicher allgemein nicht leichten Verhältnissen das Sagen hatte. (Ergebnisse nach 8 Wettfahrten bzw. Qualifying)

Finale

Zum Abschlusstag stand noch das doppelt gewichtige Medalrace der besten Zehn und für die anderen Segler nochmals ein Fleetrace auf dem Programm. Die klare Führungsposition von Philipp hätte ihm einzig noch der Däne streitig machen können. Dies allerdings nur, wenn zwischen ihm und dem Deutschen sechs Boote zu liegen kommen. Sehr unwahrscheinlich! Philipp konnte also das Finale entspannt angehen. Er segelt als Zweiter hinter Guldberg Rost durchs Ziel. Philipp Löwe vom Verein Seglerhaus am Wannsee wird Dritter

Unglücklich verlief das Finish für das SCAI-Nachwuchstalent Hofmann. Nach sechs Flotten-Wettfahrten qualifizierte er sich in der Radial-Klasse ebenso wie sein Vorbild Philipp als Führender für das Medalrace. Doch bei diesem Abschluss-Wettkampf wollte ihm nur der 6. Platz gelingen. Hofmann muss sich schlussendlich mit dem Vize zufriedengeben. Auch wenn der Gewinn der Silbermedaille unter der 55 Boote starken Konkurrenz ein hervorragendes Ergebnis darstellt, wird bei ihm gleichzeitig eine gewisse Enttäuschung nicht ausgeblieben sein. Bei den Radialen gewann Mewes Wiedewild (vom Verein Wind und Welle) den Titel vor Hofmann und Gunnar Kräplin (Schweriner Seglerverein von 1894).

Der neue Int. Deutsche Meister im olympischen Laser der Männer heißt also weiterhin Philipp Buhl. Zweiterbester ist Guldberg Rost und Dritter Löwe vor Keizlers und Stock. Philipps Kaderkollege und Trainingspartner, Nick Aron Willim, war leider nicht am Start, was ansonsten für durchaus gesteigerte Spannung hätte sorgen können.

Der Segelclub Alpsee-Immenstadt kann nun doppelt stolz sein. Denn neben Titelgewinner Philipp kommt auch der Int. Deutsche Vizemeister Im Laser Radial aus seinen Reihen: Überschaubarer Club an kleinem See – großer Segler und sehr hoffungsvolles Nachwuchstalent.

 

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Beiläufig viel Spaß und Erfolg in der Moth

Philipp Buhl 1. und 3.bei nationalen Meisterschaften

(Wittensee, 06./08.09.2019 – Gardasee, 20./22.09.2019 – Text und Bilder ©: Von Friedl Buhl)

Ab und zu meint es sein überfüllter Terminkalender gut mit ihm und lässt einen  Seitensprung in einen anderen Boot-Typ zu. Dann schlägt für bei Philipp Buhl die Nebenliebe für die Moth durch. Seinen Spaß mit diesem nur 30 kg schweren und sehr filigran konstruierten Segelgerät aus Carbon erklärt er so: „Die Motte ist pfeilschnell (bis 65 km/h). Und das besonders Coole: Der Rumpf fliegt mit Hilfe seiner Foils (Wasser-Tragflügel) über dem Wasser. Das verlangt viel Feingefühl beim Steuern und Manövrieren. Sonst sackt der Rumpf mit seinen Ausreitflügeln ins Wasser. Und was dann passiert, löst bei Moth-Steurern genau das Gegenteil von Begeisterung aus. Das Boot wird postwendend zu einer vergleichsweise lahmen Ente und der Laser ist dann schneller.“

Wittensee

Auf dem Wittensee (Schleswig-Holstein) gewann Philipp die Deutsche Meisterschaft „IMMAC Moth Cup 2019“. Es herrschten extrem unterschiedliche Windbedingungen. Zunächst wehte der Wind mit 5 bis 6 Beaufort grenzwertig stark. Über zehn Segler verzichteten auf Start oder konnten teils wegen zeitraubenden Kenterungen oder technischer Defekte das Wertungs-Zeitlimit nicht einhalten. Philipp gewann diese Wettfahrt. Am Folgetag segelte er bei mittleren und teils leichten Winden einen 3. und 2. Platz. Am letzten Tag war der Wind zum Foilen zu schwach, so dass die Wettfahrtleitung keine Rennen mehr durchführen konnte. Der Moth-Seiteneinsteiger vom Alpsee gewann schließlich die IMG 2241 3Gesamtwertung vor Thomas Huber (2., Seglervereinigung Breitbrunn) und Kai Adolph (3., Bayerischer Yachtclub). Der weitere SCAI-Segler, Markus Grebenstein, belegte den 16. Rang.

Gardasee

Einen anschließenden schönen Motten-Erfolg erzielte Philipp bei der Int. Italienischen Meisterschaft auf dem Nord-Gardasee vor Arco. Der Sonthofer musste sich nur den beiden eifrigen italienischen Mottenseglern, Francesco Bruni und Carlo de Paoli geschlagen geben und gewann somit die Bronzemedaille. Sichtlich zufrieden mit seinem Podiumsplatz kommentierte er: „Zum Schluss hatte ich mit den Plätzen 3, 3 und 1 eine überzeugend gute Phase. Um Motten-Spezialisten wie Bruni und De Paoli insgesamt zu bezwingen, fehlen mir letztlich doch Trainingseinheiten in der Moth.“ Sicherlich war es für Philipp ein tolles Gefühl, mit seinem abschließenden Wettfahrtsieg wenigstens einmal die gesamte Konkurrenz auf die Plätze zu verweisen.

Philipp betrachtet die Aktivitäten in der Motte als nützliche Trainingseinlagen auch für’s Laser-Segeln. Er kann auf diesem im Vergleich zum Laser etwa zweieinhalbmal so schnell segelnden Gerät das breit gefächerte seglerische Können, wie etwa hinsichtlich Taktik, Windumsicht, Feinmotorik usw., verbessern. Sein leistungssportlicher Fokus ist jedoch nach wie vor auf die olympische Klasse, den Laser Standard, ausgerichtet.

 

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Bauchlandung ist längst kein Niedergang

Philipps 14. Platz: Problem oder Chance?

Große Enttäuschung so nicht gerechtfertigt!

(Enoshima / Japan, 27.08 / 01.09.2019 -- Text ©: Von Friedl Buhl, Bilder ©: (siehe Bildangaben))

Keine Sorgen wegen der jüngsten unbefriedigenden Platzierung und einem nur bescheidenen Saisonerfolg 2019, Philipp. Zu seinem Saisonabschluss reichte es ihm beim 1. Sailing Worldcup (SWC) der Serie 2019/20 in der pazifischen Bucht Sagami vor Enoshima in Japan nur zum 14. Rang. Der aktuelle EM-Bronzemedaillen-Gewinner peilte auch für diesen im Prinzip weiteren Test auf dem künftigen Olympiarevier wieder einen Podestplatz an. Alles andere zählt für Philipp schlussendlich wenig oder gar nichts, wenn das Ergebnis auch noch im zweistelligen liegt. So kennt man den Sonthofer mit seinen stets sehr ehrgeizigen Zielsetzungen. Und aus denen macht er auch öffentlich grundsätzlich keinen Hehl. In seinem Newsletter schreibt er: „Ehrlich gesagt, enttäuscht mich meine Leistung in diesem Jahr sehr!“

Der 14. Platz, davor beim Olympia-Testevent Siebter und „nur“ eine Bronzemedaille während 2019 sind für den  Dauerbrenner (DSV-Bericht) keine zufriedenstellenden   Ergebnisse bzw. keine üppige Edelmetall-Bilanz. Aber die massiven Zweifel an sich selbst in Verbindung mit der von ihm geäußerten großen Enttäuschung über seine Leistungen sind in dieser Weise wohl nicht berechtigt.

Die Wettfahrtverläufe

Für Philipp war bereits der Auftakt mit einem 22. und 49. Platz gänzlich verkorkst. Der Start zur zweiten Wettfahrt war im Gedränge der bevorzugten Startlinie misslungen, was bei leichtem Wind um vorwiegend 2 Bft in den Abwinden des 51 Boote starken Feldes nicht mehr auszubügeln war.

Am zweiten Tag war wegen stürmischem Wind und hohen Wellen (Taifun fegte über Japan) kein Segeln möglich. Von nun an sollte es vorwiegend kräftigen Wind mit teils starken Böen geben. Eigentlich eine gute Sache für den Allgäuer.

In der vierten Wettfahrt, am dritten Tag ließ der bis dahin ziemlich gebeutelte mit einem fulminanten Sieg wieder aufhorchen. Doch danach folgte leider wieder ein Einbruch (31.) mit Zwischenbilanzgesamtrang 18.

Auch der vierte Tag brachte alles andere als eine Erfolgswende – nur 23. und 19. Die Probleme ergaben sich in erster Linie – und dies auch bereits am Vortag teils – aufgrund strategischer Unsicherheiten. Die Segeltechnik ließ keine Wünsche offen.

Zum Abschluss der Fleet-Races am fünften Tag kehrte Philipp auf etwa einem ihm gerecht werdenden und ordentlichen Leistungslevel zurück. Er erzielte mit den Plätzen 13, 6 und 9 eine gute Tagesleistung und konnte sich insgesamt dennoch nur mehr auf den 14. Platz verbessern Zum anschließenden Medaillenrennen der besten Zehn fehlten ihm stattliche 25 Punkte. Kein Beinbruch, aber dennoch eine Bauchlandung, ein kleines Desaster für einen Segler, der prinzipiell und bewiesenermaßen auch ganz vorne mitmischen kann.

Bemerkenswert, dass die Podiumsplätze nicht die Sieger vom Olympia-Testevent vor zwei Wochen auf demselben Revier erobert haben, sondern: 1. Pavlos Kontides (Zypern, beim Testevent noch zwei Plätze hinter Philipp [7.]), 2. Matthew Wearn (Australien) und 3. Jean Baptiste Bernaz (Frankreich, ebenso hinter Philipp beim Testevent). Philipps Trainingspartner, Nik Aron Willim, belegte den 36. Rang.
Auch diese Wechsel in den Topplätzen sind ein eindrucksvoller Beleg für die beispiellose wie gnadenlose Leistungsdichte in der olympischen Laser-Klasse der Männer.

Ursachenanalyse und Konsequenzen

Die Fragen nach den genauen Ursachen und Antworten darauf erfordern zuerst richtiges und präzises Hinsehen und Analysieren. Dem müssen dann Verbesserungsmaßnahmen mit geeigneter Methodik folgen. All dies ist so komplex wie der Segelsport selbst. In dieser Hinsicht lässt sich seinesgleichen in der Sportarten-Palette ohnehin kaum finden. Wirkungsvoll in den Griff zu bekommen ist dies nur vom Team, bestehend aus dem Athleten selbst in erster Linie und seinen an der Sportausübung beteiligten Supportern: Trainer, Wettkampf-Betreuer, Sparringspartner, Analyst, usw.

Der erfolgreichste Skirennläufer aller Zeiten, Marcel Hirscher – beendete übrigens kürzlich überraschend seine höchst erfolgreiche Sportkarriere – sagte in einem früheren Interview: „Ich kann nur so gut sein, wie mein Team.“ Es bestand angeblich aus 15 Personen, was sich – ganz nebenbei erwähnt – Segler (zumindest in der nur mittig rangierenden Segelnation Deutschland) nicht leisten können. Egal, es ist, wie es ist. Nur die erbrachte Team-Gesamtleitung ist, wie sie ist, keinesfalls egal. Sie muss jetzt ohne Wenn und Aber notwendige Verbesserungen, und zwar genau an den richtigen Stellen, zustande bringen. Dann hat der allzeit beste Laser-Segler Deutschlands realistisch gute Chancen auf olympisches Edelmetall oder etwa auch noch den neben drei WM-Medaillen ausstehenden WM-Titel.

Die tiefgreifenden Nachanalysen zeigten: Philipp segelt bei ordentlichen bis zu extremen Bedingungen hinsichtlich Wind und Wellen einen unübertroffenen Bootspeed. Auch bei Leichtwind (unter 3 Bft Stärke) segelt er faszinierend schnell und muss praktisch niemanden wirklich fürchten. Die Taktik ist überwiegend clever angelegt. Starts sind gut aber fast durchwegs sehr korrekt – nicht selten eher überkorrekt (gewisses Problem, insbesondere bei inkonsequent agierendem WF-Komitee!). Und dazu bestehen natürlich noch zahlreiche weitere Erfolgseinflüsse on top zu den rein seglerischen Abläufen. Diese gehen etwa mit dem verlässlichen Antizipieren der diversen Bedingungskomponenten und ihrer gegenseitigen Beeinflussungen (z. B. Winddrehungen, Strömungseinflüsse, usw.)  und der daraus resultierenden Strategievorplanung und ihrer Trefferwahrscheinlichkeit einher. Und hierzu muss der Athlet qualitativ hochwertig geliefert bekommen, wie ein erfolgreicher Fußballstürmer die gutplatzieren Pässe seiner Mannschaft. Der kann nämlich auch nicht für die Tore allein sorgen. Und wenn sie denn ausbleiben, ebenso wenig alleine dafür verantwortlich und nur über sich enttäuscht sein.

Sagami präsentiert sich für die olympischen Segler als hoch diffiziles Revier, zumindest auf einigen der insgesamt sechs Kursarealen. Vieles spielt sich eben mehr im Latenten ab, jedoch mit vielfach deftigen Auswirkungen. Das macht das Geschehen sehr schwierig. Ganz sicher nicht weniger als jenes von 2016 in der Guanabara hinter Rio de Janeiro. Nur teils anders.

Und nun Philipp, ...

... sei also nicht nur Du und vor allem nicht zu sehr über dich enttäuscht. Das ginge wahrlich am Kernpunkt vorbei. Sehe deine aktuelle Situation nun auch als Chance, unter etwas geänderten Vorzeichen gewisse Dinge neu zu verdrahten und neue hilfreiche Feinheiten zu ergänzen. Mit der Seglerleidenschaft und hohen Motivation des zurzeit „nur“ Achten der Weltrangliste sollte Zuversicht berechtigt sein.
Was jüngst geschah, ist kein Niedergang. Vielmehr gilt auch hier: Wer den nächsten hohen Gipfel in Angriff nehmen will, muss zuerst wieder ins Tal - 😉. ...
 
 
 Ergebnisse ...
- (am zweiten Tag wegen zu starkem Wind und zu hohen Wellen keine Wettfahrten)
 
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Gerneralprobe zu Olympia-Auftritt 2020 in Japan

Philipp Buhl 7. - zwar ordentlich - wollte aber mehr

(Enoshima / Japan, 17.08 / 22.08.2019 -- Text ©: Von Friedl Buhl, Bilder ©: (siehe Bildangaben))

Die vorolympischen Segelwettkämpfe in der japanischen Pazifikbukt vor Enoshima sind vorüber. Das Olympia-Revier für die Spiele 2020 ließ den Seglern die Besonderheiten spüren. Nicht nur von der angenehmen Seite. Neben Wind und Wetter und nicht zuletzt auch den Gezeiten-getriggerten Meeresströmungen waren es in nicht wenig krasser Weise die klimatischen Bedingungen. Die Hitze um 35 ° bei hoher Luftfeuchtigkeit behagte den Sportlern wohl wenig und schon gar nicht denen aus Europa und gar dem Allgäu. „Aber da muss man einfach durch!“, sagt Philipp Buhl und fügt hinzu: „Wie bei der siebenstündigen Zeitverschiebung auch. Und nicht zu vergessen, den hohen sportlichen Hürden bei der geballten Konkurrenz.“

Der Sonthofer vom Segelclub Alpsee Immenstadt war mit seinem Abschluss als Siebter unter den weltbesten 35 Laser-Steuermännern nicht zufrieden und äußerte sogar Enttäuschung. Klar, er setzt immer hohe Ziele. Dann ist der 7. Platz praktisch nicht sehr viel Wert. Man kann es sehr wohl aber aus etwas anderem Blickwinkel ansehen. Dann sieht die seglerische Leistung von Philipp – zwar mit ein wenig Wenn und Aber – sogar sehr positiv aus.

Es handelte sich um ein Testevent. Damit auch erkunden, probieren und herausfinden, was noch verbessert werden könnte / sollte. Im alpinen Rennsport sind grundsätzlich nicht die Schnellste der zwei bis drei vorangeschalteten Testabfahrtsläufe die späteren Sieger (ob man das so vergleichen darf - ?). Eigentlich ging bei Philipp mit einem 18. und 21. Platz nur der vorletzte Tag ziemlich daneben. Hätte er stattdessen „nur“ gute einstellige Ergebnisse (z. B. zehn Punkte über zwei Wettfahrten – also nicht mal Topresultate) erzielen können, was er auch am ersten, dritten und fast auch am letzten Tag eindrucksvoll vorführte, wäre er in den Medaillen zu liegen gekommen. Zu allem Überfluss fiel auch noch das abschließende doppelt gewichtige Medalrace und mit ihm eine weitere Verbesserungschance dem zu schwachen Wind zum Opfer. Bei allem Wenn, Hätte, Aber ...  bleibt letztendlich doch als Grund für zwar recht ordentlichen siebten und eben nicht hervorragenden Rang: Der dreifache WM-Medaillengewinner stolperte etwas zu viel. Die dafür ursächlichen Fehler sind nicht komplex, sondern nur wenige. Sie sind zwar in dieser Welt der perfekten Sportausübung nicht einfach nur per Fingerschnalzen sicher abzustellen. Aber mit Philipps Wille und Aufgeschlossenheit zum noch Weiterkommen sowie der richtigen Fachkunde und geeigneten Methodik wird die Sache grifffest zu machen sein.

Die Podestplätze belegten Jesper Stahlheim (1., Schweden), Tom Burton (2., Australien) und Hermann Tomasgaard (3., Norwegen). Weitere Platzierungen der Top Ten-Gruppe: Matthew Wearn (4., Australien), Sam Mech (5., Neuseeland), Kaarle Tapper (6., Finnland), Philipp Buhl (7., Deutschland), Jean Baptiste Bernaz (8., Frankreich), Pavlos Kontides (9., Zypern), Robert Scheidt (10., Brasilien).
Ausblick
Vom 27.08. bis 01.09.2019 findet ebenso auf dem Olympia-Revier die 1. Runde der Sailing Worldcup Serie 2019/20 statt. Am Start eine qualifizierte Nationen-Auslese von 51 Laser-Seglern. Aus Deutschland wird neben Philipp Buhl auch sein Kaderkollege Nik Aron Willim ins Regattageschehen eingreifen.
 
 Ergebnisse ...
- (Keine Ergebnisliste nach 8 Races, 4. Tag)
- (kein Medalrace, somit Endergebnisse nach 10 Races)
 
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Exzellenten WM-Wettkampf mit Schockresultat krass abgewertet

Strafe für nur 1 Meter zu weit: "Nur" 9. statt WM-Bronze.

Philipp: „Das macht mich traurig“

(Sakaiminato / Japan, 27.06. / 02.07.2019 -- Text ©: Von Friedl Buhl, Bilder ©: (siehe Bildangaben))

Die Laser-Weltmeisterschaft vor Sakaiminato (Japan) sollte für Philipp Buhl trotz stabil guten Leistungen mit einer bitteren Pille enden. Alles musste bei ihm am Abschlusstag bestens verlaufen, um vom fünften Zwischenrang das Podest nochmals zurückzuerobern. Jeder Medaillenrang war noch möglich, selbst der Titel. Dieser allerdings nur, wenn der führende Australier, Olympiasieger Tom Burton, bei den letzten zwei Wettfahrten zumindest mittelmäßig patzt. Im Goldfleet kann dies erfahrungsgemäß schnell passieren, wohingegen ein Topresultat aufgrund der hohen Leistungsdichte einen besonders hochwertigen Erfolg darstellt.

Verhängnisvolle Top-Wettfahrt 11
Wettfahrt elf, die erste am sechsten Tag: Sie hatte es in sich. Für Philipp schien alles traumhaft gut zu verlaufen. Top Start. Strategie und Speed stimmten. Er rundet als Zweiter die erste Kursmarke, verteidigt sich auf dem Raumkurs erfolgreich, übernimmt auf dem folgenden Downwindkurs die Führung, baut seinen Vorsprung weiter aus, siegt und katapultiert sich vorläufig wieder auf Medaillenkurs. Einfach perfekt. Leider nicht alles.

Philipps Freude herrscht nur kurz und findet mit einer Mitteilung der Wettfahrtleitung ein jähes und schmerzliches Ende. Frühstart, hieß es. Und damit Aberkennung seines Sieges mit Höchststrafe von 53 Punkten statt 1 Punkt. Für Philipp auf’s erste schockierend: „Kaum zu glauben. Dann kann es wohl extrem knapp gewesen sein.“ Das gleiche Schicksal trifft auch seinen daneben gestarteten Kaderkollegen Nik Aron Willim, was seinen hervorragenden zweiten Platz entwertete. Nebenbei betrachtet: Ein deutscher Doppelsieg bei einer WM-Wettfahrt in der olympischen Laser-Klasse, das wäre ein absolutes Novum gewesen. (Mehr dazu im anschließenden Kommentar.)

Edelmetall ade
Eine weitere WM-Medaille zu Philipps früher gewonnenem WM-Medaillenset (einmal Silber und zweimal Bronze) war nun unerreichbar. Der gute elfte Platz in der Abschlusswettfahrt – sicherlich unter gedämpfter und angekratzter Motivation - hätte ansonsten für Bronze gereicht. Tatsächlich ergab sich gerade noch ein Top Ten-Resultat. Unter den 155 Teilnehmern aus 55 Nationen stellt ein neunter Platz zweifellos ein beachtliches Ergebnis dar. Doch wird dieses weder den eigenen Anforderungen des aktuell Weltranglistendritten gerecht, noch bringt es seine exzellente seglerische Gesamtleistung bei dieser WM mit seinen überdurchschnittlich schwierigen Bedingungen zum Ausdruck.

Bemerkenswert ist vor allem seine Konstanz guter einstelliger und unterer zweistelliger Teilergebnisse (der Reihe nach:  Qual.-Serie: 6., 10., 2., 5., 7., 3.; Final-Serie: 7., 14., 31., 10., 53., und 11.). Vom 53. Platz bzw. der Disqualifikation abgesehen, gab es mit dem 31. Rang nur einen mittelmäßigen Patzer. Dies restlos zu vermeiden, ist extrem schwierig. Es gibt i. d. R. und auch bei dieser Regatta keinen Athleten ohne ein bis zwei ähnlich belastende Ausrutscher. Philipps Niederschlag war seine Disqualifikation, der 53. statt dem 1. Platz.  Sein illegaler Vorsprung von ca. nur 1 m über der Linie stellte für ihn praktisch keinen Vorteil dar und für keinen Segler auch nur den geringsten Nachteil dar.

Der neue Weltmeister heißt Tom Burton (Australien). Er entthront den Cyprioten Pavlos Kontides (18.)

 Die weiteren Platzierungen: 2. Matthew Wearn (Australien), 3. Georg Gautrey (Neuseeland), 4. Sam Meech (Neuseeland), 5. Nick Thompson (England), ... 9. Philipp Buhl (Deutschland), ... 28. Nik Aron Willim.
 
 
Kommentar
Sind die Messmethoden zur Erfassung von Frühstartern ausreichend genau?
Sind sie geeignet, (gerechterweise) alle Sünder zuverlässig zu erfassen?
Werden wenigstens bei sehr wichtigen Segelregatten die verfüg- und vertretbaren Techniken auch eingesetzt?
Alle diese Fragen sind klar zu verneinen. Leider! Und das ist ungut und verbesserungsbedürftig! Dies führt potentiell zu Ungerechtigkeiten. Und im schlimmsten Falle wäre auch noch der Willkür Tür und Tor geöffnet.
 

Begründung:

  • Die Videokontrolle, wie sie bei dieser WM und sonst vielfach eingesetzt wurde und wird, erfasst einen Großteil der Segler entfernungsbedingt nur sehr ungenau und teils gar nicht. Unter Umständen nur ganz wenige, wenn ein besonders eifriger Frühstarter nahe am Startschiff mit seinem Segel die Blickpeilung versperrt.
  • GPS-Tracker, welche bei wichtigen Regatten (aus anderen Gründen als die Startkontrolle) auf jedem Boot installiert sind, messen je nach Technik und Empfangsqualität auf 1 bis 3 m genau. Mehr Genauigkeit ist mit besserer Technik möglich, aber letztlich gar nicht unbedingt nötig. Leider oder vermutlich werden sie offensichtlich nicht oder nicht konsequent für die Startkontrolle eingesetzt, obwohl sie prinzipiell für jedes Boot eine gleichermaßen klare und genaue Beurteilung zuließen.

  • Die angewandten Praktiken führen nicht selten zu Feststellungsfehlern. Somit kann es zu schwerwiegenden Ungerechtigkeiten kommen. Vor allem dann, wenn es um viel geht, etwa um Medaillenränge bei WM oder gar olympischen Regatten, um Plätze bei Kriterium-Wettkämpfen usw. Dies kann durchaus zwischen bitterem Ende oder erfolgreichem Weitergang von Sportkarrieren den Ausschlag geben.

Nun ein Blick auf das aktuelle WM-Geschehen:

Das Wettfahrtkomitee an der Startlinie hat gegenüber Frühstartern offensichtlich bzw. aufgrund eines Blickes in die Ergebnislisten gewissenhaft und konsequent geahndet. Das ist prinzipiell sehr wichtig und gut so.

Trotzdem kam es Mess- bzw. Auswertungs-methodisch bedingt zu Fehlern. Dies zumindest in der Goldfleet-Wettfahrt Nr. 11. So wurde beispielsweise das erste Boot am Startschiff nicht als Frühstarter erkannt und blieb jedenfalls als Startsünder unbestraft. Der Bug des Bootes war nicht im Bild der Kontrollkamera und blieb daher fälschlicherweise unbeachtet. Eine simple geometrische Abschätzung zeigt aber ganz klar – wie übrigens das GPS-Tracking auch - dass der Engländer nicht weniger knapp die Startlinie verletzt hat wie die beiden Deutschen, die schließlich mit einer BFD die schmerhafte Höchststrafe einstecken mussten.

Die Lösung des Problems könnte in einem redundanten Auswertungssystem aus zwei Videokameras (für Nah- und Fernaufnahme) in ausreichender Höhenlage plus (im Zweifelsfall) Auswertung gemäß GPS-Tracking sein. Zudem müsste die Genauigkeitstoleranz auf minimal ca. 2 m festgelegt werden. Denn erhebliche Fehler werden / würden dadurch begangen, die Feststellung genauer herauszulesen als das Messystem überhaupt leisten kann.

 

 

EM-Bronze plus Erfolgs-Comeback

Philipp Buhl verfehlt im letzten Kampfakt den Titel

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(Porto / Portugal, 20. / 25.05.2019 -- Text ©: Von Friedl Buhl, Bilder ©: (siehe Bildangaben))

Geschafft – in doppelter Hinsicht. Und doch nicht ganz, so könnte man es auch sehen. Schauen wir auf die Erfolgsseite. Denn sie überwiegt klar.

Philipp gewinnt bei der EM vor dem portugiesischen Porto die Bronze-Medaille. Der Titelgewinn war in Reichweite. Nach der 10. Wettfahrt bzw. am vorletzten Tag rückt Philipp mit dem tagesbesten Ergebnis (2. und 7. Platz) vom 3. Rang auf den 2. der Zwischenbilanz vor. Auf den bis dahin führenden Engländer Lorenzo Chiavarini fehlen dem Weltranglisten-Vierten nur mehr überschaubare und durchaus verkraftbare sieben Punkte. Aber im Schlussspurt, in der elften und zwölften Wettfahrt des Abschlusstages, hatte er das übergeordnete Wohlwollen und Glück nicht auf seiner Seite – Philipp: „Konnte es leider nicht reißen.“ Aber bitte! Es zählt doch nicht nur der Toperfolg allein.

Und sehr wichtig war auch der begleitende Erfolg: ein glänzendes Comeback. Dieses ist bei weiter gefasster Betrachtung ebenso wertvoll. Bekanntlich konnte der Sonthofer beim Sailing Worldcup in Miami (USA, im Januar) und Klassiker auf Mallorca (Spanien, im April) nicht an seine über die Jahre gewohnte Leistungsform anknüpfen. Der nun nachdenklich Gewordene entschied sich für einen Startverzicht beim Weltcup vor Genua (Italien, im April), um sich in Ruhe neu zu sortieren und in gründlicher Analyse mögliche Ursachen aufzudecken. Schließlich waren wir davon bald überzeugt, dass sich keine problematische Krise anbahnt und Philipp resümierte: „Ich glaube, dass ich das Segeln nicht verlernt habe.“

 
interview philipp 1.tagPhilipp begann das Meisterschafts-Event beeindruckend. Er gewann gleich das erste Rennen und ließ gleich noch einen 4. Platz folgen. Das reichte ihm zur Führung nach dem ersten Tag.
 
Auch die Ergebnisse des zweiten Tages (Plätze 4 und 9) waren in Ordnung und von zufriedenstellender Leistungskonstanz gekennzeichnet. Philipp rutsche gegenüber dem nun erstplatzierten Finnen Karle Tapper um drei Punkte auf die 4. Position ab.
Der folgende dritte Tag  sollte mit einem Dämpfer aufwarten. Mit den Pätzen 15 und 16 war der Allgäuer alles andere als zufrieden. Damit beendete er die Qualifyingserie an 9. Position. In Führung lagen drei Engländer: Chiavarini, Eliot Hanson und Michael Beckett. Philipps Kaderkollege schaffte es mit Rang 36 klar ins Goldfleet.
 
Ab dem vierten Tag ging es im besten Drittel aller 162 Segler aus 55 Nationen und faktisch mit der dreifachen Leistungsdichte zur Sache. Philipp gelangen zwei sehr gute Wettfahrten (6. und 4.) und mithin das drittbeste Ergebnis des Tages. Er rückte damit wieder auf den 3. Podiumsrang.
 
Bis hierher herrschten großteils leichte bis mittlere Windstärken und nur sporadisch kräftiger Wind. So sollte es an der allgemein windreichen portugiesischen Atlantikküste nicht bleiben. Starker Wind um 4 bis 6 Beaufort mit über 2 m hohen Wellen auf den Kursen im offenen Meer stellten am fünften Wettkampftag sehr hohe athletische und segeltechnische Anforderungen. Und wie an jedem anderen Tag gestalteten die sehr wechselhaften starken Gezeitenströmungen das strategische Vordenken und schlussendliche Umsetzen auf dem Wasser komplex und schwierig.
Philipp kam mit diesen Bedingungen  einwandfrei zurecht und verbuchte als Tagesbester einen 2. und 7. Platz. In der Zwischenbilanz lag er nun hinter Chiavarini an zweiter Stelle. Und dies mit dem sehr bescheidenen Rückstand von sieben Punkten. Rechnerisch war nun für den letzten Tag alles möglich: Titelgewinn, Medaillenrang oder auch weg vom Podest.
 
Für Philipp -hatte natürlich die abschließende Führung im Visier - sollte der Regattaabschluss zwar nicht zu einem schwarzen Tag ausarten. Mit einem guten und / oder glücklichen Verlauf war er aber auch nicht gesegnet.
In der ersten (bzw. 11.) Wettfahrt reichte es ihm nur zur 15. Position. Sein Hauptgegner auf den Gesamtsieg, Chiavarini, wurde 4. Danach, in letzten Race, erwischte es ihn mit einem Patzer (24.), den er allerdings ziemlich schadlos streichen konnte. Doch Philipp erfuhr nach dem Zieldurchgang von seiner Frühstart-Disqualifikation. „Es muss wohl ganz knapp über der Linie gewesen sein.“, kommentierte Philipp sein Missgeschick. Gegen den neuen und erstmaligen Europameister Chiavarini hätte es trotzdem nicht gereicht, denn Philipp hätte einen 2. Platz liefern müssen.
 
JFFQ118481 X2 siegerehrung 3So mischte sich bei Philipp die Enttäuschung über einen greifbar nahen und doch verpassten EM-Titel mit stolzer Freude über die Bronzemedaille und gleichzeitig das eindrucksvolle Wieder-Mitmischen in der Weltspitze.
Den Vize-Europameister sicherte sich der ehemalige Doppelweltmeister Nick Thompson (England). Die Plätze 4 und 5 belegten Pavlos Kontides (Cypern, amtierender und früherer Weltmeister) bzw. Michael Beckett (England).
Philipps Trainingspartner, Nick Willim, erzielte mit seinem 25. Rang einen soliden wie beachtlichen Erfolg.
 
Zählt man die rund 50 teilgenommenen außereuropäischen Segler zur EM mit hinzu, ergibt sich faktisch eine Weltmeisterschaft. Denn von den Topseglern außerhalb Europas fehlte keiner. Für diesen Fall, sogenannte Trophy-Wertung, wäre der Sieg mit Matthew Wearn nach Australien gegangen.

 

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Saisonsauftakt für Philipp Buhl in Florida

Zwischensaisons-Training einmal anders.   Blick in den 2018-Rückspiegel

(Vorspann- und Tagesberichte: Aktualisiert am So., 03.02.2019)

1./3.Tag: Mix zwischen guten und unerfreulichen Platzierungen >>>
4.Tag:     Vieles gelingt – nur keine guten Platzierungen >>>
5.Tag:     Ein schwarzer Tag nach dem anderen >>>

(Sonthofen - Singapur - Australien - Neuseeland - nun aktuell Miami /USA, 29.01. / 03.02.2019 -- Text ©: Von Philipp Buhl, Bilder ©: (siehe Bildangaben))

Die Nationalfahnen wehen bereits für den Start in die Saison des neuen Jahres. So empfinden es wohl alle europäischen Olympia-Segler, wenn es zum Auftakt in den USA wieder voll zur Sache geht. Denn für sie ist meist der Winter die Zeit der Zwischensaison, obwohl die Sailing Worldcup Serie mit der 1. Runde bereits im September des Vorjahres in Enoshima / Japan begonnen hat.

Philipp, von klein auf auch ein begeisterter und durchaus begnadeter Skifahrer mit Rennläufer-Erfahrung, probierte erstmals ein Zwischensaisons-Training fernab von Heimat und Schneegefühlen. Seine individuell geplante Weltrundreise mit diversen athletischen und seglerischen Trainingsprogrammen führte über Singapur, Brisbane (Australien) und Auckland (Neuseeland) zum Weltcup-Einsatzort Miami in Florida. Hier beginnt nun das erste Weltcup-Rennen vom 29.01. / 03.02.19. Ein kurzes Revier- / Wassertraining fand in den Tagen davor bereits statt. Mit diesem letzten spezifischen Feinschliff sollte für den Sonthofner Segler-Routineur auch schon alles passen.

Trainingsstation Neuseeland

Zunächst aber einen kurzen Blick zurück, nach der anderen Seite der Weltkugel, auf Philipps Trainingstour-Stationen. Nach heißen athletischen Trainingstagen an der Ostküste Australiens ging es für Philipp in Neuseeland wieder ins Boot. Dies in Trainings und anschließend im Gegeneinander mit seinen  neuseeländischen Freunden und weiteren Seglerkollegen aus dem südpazifischen Inselstaat. Angesagt war dort, in der Olkinhornes Bay vor der Küstenstadt Whangaparaoa, die nationale Meisterschaft. Eine ideale Wettkampf-Trainingseinlage selbst für Weltklassesegler. Vor allem dann, wenn keine geringeren Konkurrrenten im Spiel sind wie beispielsweise der Bronzemedaillen-Gewinner von Rio, Sam Meech, und der zurzeit zweitbeste Laser-Segler des Landes, Thomas Saunders.

Ab der siegreichen IDM am Ammersee fast drei Monate nicht mehr in einem Boot, fand Philipp bei der NZL-Chamionship zwar nicht auf Anhieb, dann aber erstaunlich zügig den hohen Formlevel von 2018:

  • 1. Tag: UFD (Frühstartdisqualifikation)
  • 2. Tag: 5. und 3. Platz (gute Steigerung)
  • 3. Tag: 1., 2., 2. und 1. Platz (Tagesbestleistung)
   Zwischenstand: 1. Sounders vor Meech und Philipp

   Zwischenergebnisse nach 3 Tagen

Leider konnten Meech und Philipp bei den letzten drei Wettfahrten am abschließenden vierten Tag wegen eines wichtigen Termins nicht mehr teilnehmen. Die Vollendung des Sieges überließen die beiden kampflos dem Kollegen Sounders.

Blick in den Rückspiegel von 2018

Mit diesem netten seglerischen Zwischenspiel wurden bei  Philipp wohl die positiven Eindrücke aus dem zurückliegenden Jahr wieder wach. Er hat viel erreicht und konnte sehr zufrieden mit seinen Leistungen sein. Das vorerst wichtigste Ziel blieb ihm allerdings erneut verwehrt: der WM-Titel. Trotzdem hat der zwischenzeitlich frischgebackene Kieler Woche-Fünffachsieger mit der Bronzemedaille in Aarhus das WM-Geschehen zu einem glücklichen Ende gebracht.

Und es gelangen Philipp weitere hochrangige Erfolge im Vorjahr.

Der Reihe nach:

  • Bronze       WM, Aarhus (Dänemark) -- Aug. 2018
  • Gold          (5. Sieg) Kieler Woche, Kiel (Deutschland) -- Juni 2018
  • Gold          Sailing Worldcup Finale, Marseille (Frankreich) -- Juni 2018
  • 7. Platz       EM, La Rochelle (Frankreich) -- Mai.2018
  • 8. Platz       Sailing Worlcup, Hyeres (Frankreich) -- Apr.2018
  • Silber         Sailing Worlcup, Miami (USA) -- Jan.2018
  • 5. Platz       Sailing Worldcup (Japan) – Sept.2018
  • Gold          IDM, Herrsching (Deutschland) – Okt.2018
  • 2.Platz      (siehe unten)

Diese Bilanz und Medaillenausbeute kann sich wahrhaftig sehen lassen, worauf er ungeniert stolz sein darf. Sämtliche Regatten beendete der Oberallgäuer unter den Top Ten und einen Großteil davon auf dem Podium. Mit dieser vor allem auch aus Sicht der Leistungskonstanz verbucht Philipp seit September punktgleich mit seinem Seglerfreund Sam Meech (NZL, 1.) Platz 2 der Weltrangliste.

Nun zum aktuellen Weltcup-Geschehen nach Miami

Die Biscayne Bay mit seinem azurblauen Wasser, viel Sonne, erstklassigen Sandstränden weckt wohl positive Erinnerungen bei Philipp. Vor allem dürften ihn dort seine seglerischen Erfolge positiv stimmen. Von den Naturschönheiten und der Kultur registriert ein Wettkampfbesucher letztlich nicht sehr viel.  Viermal trat Philipp im US-Staat Florida an, erstmals 2014. Dreimal führten ihn seine Leistungen auf das Podest. Den Miami-Weltcup-Medaillensatz komplettierte er mit Silbermetall im letzten Jahr.

105 Athleten aus 45 Nationen sind heuer in der Laser-Klasse der Männer nominiert. Aus Deutschland ist neben Philipp nur sein Trainings- und Kaderkollege Nik Aaron Willim nominiert. Von den ersten 15 des Worldrankings sind 14 am Start. Ausgerechnet der Zypriote Pavlos Kontides, Weltsegler des Jahres 2018, ist nicht mit von der Partie. Dennoch ist die Herausforderung in vollem Maße gegeben.

Nun, wie es so einfach und schön heißt (etwas abgewandelt und angepasst): „ Es gilt viel zu leisten, packen wir es an“. Na dann – viel Erfolg und Glück!


Tagesberichte / Zwischeninfos zum ersten SWC, Miami, 2019

Das Event beginnt am Dienstag, 29.01.2019, 11 Uhr (MEZ: 18 Uhr)

Im Laser wird in 2 Fleets über 11 Wettfahrten + 1 Medalrace gesegelt.

1./3. Tag, (Di./Do., 29./31.01.19), Opening Races 1 bis 4
                                                      und Final Races 5 und 6 (gesamt 7)

Mix zwischen guten und unerfreulichen Platzierungen

1. Tag

Was ist nur in sie gefahren, dass sie es am Start zur zweiten Wettfahrt derart übereilig hatten. Früstart-Disqulifikationen für etwa 25 % der Teilnehmer. Das gab es zuvor relativ selten. Auch Philipp hat es erwischt, obwohl er gerechterweise den disziplinierten und korrekten Startern zuzuordnen ist. Aber bei immer neuen Startversuchen wird man in einer übereifrigen Gruppe leicht etwas zu früh über die Startlinie mitgelockt. Diese zweite Wettfahrt, schließlich mit einem BFD-Penalty und somit einer 52 Punkte-Strafe belegt, belastet sein Resultat nachhaltig.

Wenigsten gelang Philipp das Auftakt-Rennen recht gut. Bei mittelmäßig starkem Wind um 3 Beaufort querte er die Ziellinie als Sechster. Ein kleiner Trost für den argen Dämpfer am ersten Tag.

2. Tag

Nach einem Desaster-Ergebnis gilt es stets, die Sachlage wohl richtig zu betrachten, vielleicht auch aus den Ursachen zu lernen, aber die Auswirkung und negativen Momente für’s Weitere auszublenden. Für einen Routinier wie Philipp war das schon in seinen jungen Jahren kein größeres Problem und heute noch viel weniger.

Am Folgetag verhalfen ihm zwei einwandfreie Starts und ansonsten ziemlich fehlerfreies Wettsegeln  über die etwa zweimal 18 km lange Strecke zu einem 12. und 3. Platz.  Zusammen war dies das viertbeste Tagesresultat in seinem 50 Boote umfassenden Fleet. 

In der Zwischenbilanz über alle 100 Segler lag Philipp nach vier Wettfahrten auf 10. Position. Ein beachtliches Ergebnis gelang Philipps Trainingspartner Nik Aaron Willim mit einem Sieg bei der zweiten Wettfahrt. Im Rennen davor musste auch er ein Früstart-Disqulifikation hinnehmen. Am Ende des zweiten Tages lagen Hermann Tomasgaard (Norwegen, 1. ), Sam Meech (Neuseeland, 2.) und William De Smet (Niederlande, 3.) vorne.

Ergebnisse nach 2. Tag bzw. 2+2 Wettfahrten

3. Tag

Ab heute war das Goldfleet unter sich. Platzierungen bis etwa zu den ersten 15 gelten in der hier etwa  verdoppelten Leistungsdichte als noch gut akzeptabel. Für Philipp hat das Wettkampfgeschehen mit einem zunächst 7. Platz sehr gut begonnen.

Doch seine 6. Wettfahrt landete voll im roten Bereich: Platz 35. Dieses enttäuschende Resultat war einfach ein paar Fehlerchen zu viel geschuldet.

Auch im folgenden 3. Race des Tages ließ ein 15. Platz erneut zu wünschen übrig. Ab jetzt wirkte sich der Frühstart vom ersten Tag voll belastend aus. Denn das schlechte 35er-Ergbenis kann nicht mehr als bis dato schlechtestes gestrichen werden. Der Puffer war bereits verbraucht. Die Zwischenbilanz weist Philipp nun auf Rang 15 aus. Somit für ihn alles andere als zufriedenstellend.

Ergebnisse nach 3. Tag bzw. 7 Wettfahrte


4. Tag, (Fr., 01.02.19), Final Races 4 und 5 (gesamt 9)

Vieles gelingt – nur keine guten Platzierungen

Ganz bestimmt ist er am vorletzten Tag der Fleetrace-Wettkämpfe angetreten, wie gewohnt sein bestes zu geben. Auf dem vorläufigen 15. Gesamtrang steht zunächst das Ziel der Top Ten. Aber es sollte für Philipp alles andere als ein guter Tag werden. Erneut herrschte durchwegs schwacher Wind um 2 bis 3 Beaufort. Auch wenn Philipp seine seglerischen Stärken bei solch smarten Bedingungen nicht voll entfalten kann, muss er sie und die Leichtwindsegler normal nicht fürchten. Aber seine Konzepte waren für diese Gegebenheiten definitiv nicht stimmig genug.

In der ersten Tageswettfahrt reichte es ihm nur zu Platz 42. Für Philipp ist dies natürlich ein mürbendes Ergebnis, das zu ihm eigentlich nicht passt. Zu allem Überfluss an unbefriedigenden Verlauf kam in der anschließenden Wettfahrt (9. insgesamt) ein nicht sehr viel besseres Ergbnis (33.) hinzu.

In der Zwischenbilanz verschlechterte sich Philipp mit diesen enttäuschenden Resultaten vom 15. auf dem 26. Platz. Vorne behaupteten sich Hermann Tomasgaard (Norwegen, 1. ) und Sam Meech (Neuseeland, 2.). Den 3. Platz eroberte Tom Burton (Australien) und verdrängte William De Smet (Niederlande, nun 7.) .

Ergebnisse nach 4. Tag bzw. 9 Wettfahrten


5. Tag, (Sa., 02.02.19), Final Races 6 und 7 (gesamt 11)

Ein schwarzer Tag nach dem anderen

Wie heißt so schön bildhaft und oft auch zutreffend: „Wenn der Wurm mal drin ist, dann ...“ Für den fünften Tag traf der Spruch für den bis dahin unglücklichen Allgäuer voll zu. In die Gruppe der besten Zehn vorzudringen,  war nicht mehr möglich. Dennoch hätte Philipp zu gerne es nochmals wissen wollen. Aber der erneut schwache Wind, sein wohl auf die Schnelle etwas modifiziertes Konzept und nicht zuletzt auch das nicht unwichtige Quäntchen Glück wollten partout nicht mitspielen. Zunächst ein noch akzeptabler 16. Platz aber abschließend eine hammerharter 47. Für Philipp reihte sich damit ein zweiter schwarzer Tag an. Ein ganz ungewöhnliches Ereignis.

Philipp verlässt nun Miami, von wo er schon silbernes und goldenes Edelmetall mit nach Hause brachte, dieses Mal mit einem für ihn schlechten, gleichsam nachdenklichen und auch etwas traurigen. 32 Rang. Traurig deshalb, weil so viel, im Grunde das meiste, auch einwandfrei und sehr gut gemacht wurde. Und trotzdem. Seinem Kaderkollegen und Trainingspartner, Nik Aaron Willim, erging es nicht besser (41). Seine Wechselbäder der Gefühle waren besonders extrem: 2-mal BFD aber auch zwei erste Platzierungen.

Ein Medalrace (geplantes 12. Race) kam am Sonntag nicht mehr zustande.

Gewonnen haben den US Sailing Worldcup von Miami die Podestinhaber des Vortages: 1. Tomasgaard, mit souverändem Vorsprung (Norwegen), 2. Sam Meech (Neuseeland), 3. Tom Burton (Australien). Gratulation an die Gewinner. Die weiteren Sieben der Top Ten-Gruppe sind jeweils aus anderen Nationen (FRAN, BEL, USA, FIN, GBR, GUA, IRL). Ist das nicht ein bester Belegt für die extreme Leistungsdichte speziell in der Laser-Klasse der Männer, die stets auch die mit Abstand größte Teilnehmerzahl aufweist.

Nur gut, dasses  in Miami für Philipp und auch allgemein um nicht sehr viel ging.  Schlechtes bedeutet nicht selten in der Folge oder an anderer Stelle auch etwas Gutes. Hier etwa das klare Signal, einige Dinge grundlegend neu zu überdenken. Und die betreffenden Dinge entsprechend zu modifizieren. Damit man gerüstet ist, wenn es wirklich darauf ankommt.

Im Verlauf einer längeren Sportkarriere geht jeder Athlet hin und wieder auch durch Täler, in denen die Sonne nur wenig scheint. Das gehört zum Weiterlern-Prozess. Um so mehr ist es ein Genuss und wieder etwas Besonderes, wenn der Weg wieder nach oben in sonnige und aussichtsreiche Gefilde führt. Immer vorne sein, wäre doch langweilig - 😉

Endergebnisse nach 5. Tag bzw. 11 Wettfahrten


Links:


Liebe Leser,
das war’s vom Sailing World Cup in Miamai / Florida (USA)
Danke für euer Interesse an den Berichten.
 
     Euer Berichtverfasser
     Friedl Buhl
 
 
Aus Miami / Florida (USA) vom 2. Sailing World Cup herzliche Grüße an alle meine Partner und Förderer, Fans und Gönner sowie meine Freunde und Bekannten und natürlich nicht zuletzt meinen Segelclub Alpsee Immenstadt (SCAI).
 
     Euer Segler
     Philipp Buhl


 

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