Philipp Buhl 1. und 3.bei nationalen Meisterschaften
(Wittensee, 06./08.09.2019 – Gardasee, 20./22.09.2019 – Text und Bilder ©: Von Friedl Buhl)
Ab und zu meint es sein überfüllter Terminkalender gut mit ihm und lässt einen Seitensprung in einen anderen Boot-Typ zu. Dann schlägt für bei Philipp Buhl die Nebenliebe für die Moth durch. Seinen Spaß mit diesem nur 30 kg schweren und sehr filigran konstruierten Segelgerät aus Carbon erklärt er so: „Die Motte ist pfeilschnell (bis 65 km/h). Und das besonders Coole: Der Rumpf fliegt mit Hilfe seiner Foils (Wasser-Tragflügel) über dem Wasser. Das verlangt viel Feingefühl beim Steuern und Manövrieren. Sonst sackt der Rumpf mit seinen Ausreitflügeln ins Wasser. Und was dann passiert, löst bei Moth-Steurern genau das Gegenteil von Begeisterung aus. Das Boot wird postwendend zu einer vergleichsweise lahmen Ente und der Laser ist dann schneller.“
Auf dem Wittensee (Schleswig-Holstein) gewann Philipp die Deutsche Meisterschaft „IMMAC Moth Cup 2019“. Es herrschten extrem unterschiedliche Windbedingungen. Zunächst wehte der Wind mit 5 bis 6 Beaufort grenzwertig stark. Über zehn Segler verzichteten auf Start oder konnten teils wegen zeitraubenden Kenterungen oder technischer Defekte das Wertungs-Zeitlimit nicht einhalten. Philipp gewann diese Wettfahrt. Am Folgetag segelte er bei mittleren und teils leichten Winden einen 3. und 2. Platz. Am letzten Tag war der Wind zum Foilen zu schwach, so dass die Wettfahrtleitung keine Rennen mehr durchführen konnte. Der Moth-Seiteneinsteiger vom Alpsee gewann schließlich die Gesamtwertung vor Thomas Huber (2., Seglervereinigung Breitbrunn) und Kai Adolph (3., Bayerischer Yachtclub). Der weitere SCAI-Segler, Markus Grebenstein, belegte den 16. Rang.
Einen anschließenden schönen Motten-Erfolg erzielte Philipp bei der Int. Italienischen Meisterschaft auf dem Nord-Gardasee vor Arco. Der Sonthofer musste sich nur den beiden eifrigen italienischen Mottenseglern, Francesco Bruni und Carlo de Paoli geschlagen geben und gewann somit die Bronzemedaille. Sichtlich zufrieden mit seinem Podiumsplatz kommentierte er: „Zum Schluss hatte ich mit den Plätzen 3, 3 und 1 eine überzeugend gute Phase. Um Motten-Spezialisten wie Bruni und De Paoli insgesamt zu bezwingen, fehlen mir letztlich doch Trainingseinheiten in der Moth.“ Sicherlich war es für Philipp ein tolles Gefühl, mit seinem abschließenden Wettfahrtsieg wenigstens einmal die gesamte Konkurrenz auf die Plätze zu verweisen.
Philipp betrachtet die Aktivitäten in der Motte als nützliche Trainingseinlagen auch für’s Laser-Segeln. Er kann auf diesem im Vergleich zum Laser etwa zweieinhalbmal so schnell segelnden Gerät das breit gefächerte seglerische Können, wie etwa hinsichtlich Taktik, Windumsicht, Feinmotorik usw., verbessern. Sein leistungssportlicher Fokus ist jedoch nach wie vor auf die olympische Klasse, den Laser Standard, ausgerichtet.