Er äußerte seine Freude über das sehr gute Endergebnis aber ließ gleichzeitig auch seine Enttäuschung wegen des so knapp verfehlten Top-Zieles erkennen. Und doch sagte er: „Ich verlasse Weymouth sehr zufrieden.“ Der Sportsoldat aus Sonthofen war nach der EM in Estland (4.) und dem Bronzemedaillengewinn beim Kieler Weltcup nun erneut Bester der Deutschen Laser-Nationalmannschaft, und er führt zwischenzeitlich auch die Deutsche Rangliste an.
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(Weymouth / England, 09./14.08.2010 (Text: Friedl Buhl)
Für den Berghofer verlief die größte und letzte von insgesamt sieben Weltcup-Regatten der Saison fast durchwegs auf Erfolgskurs. Bei zehn Wettfahrten über fünf Tage segelte er bei mittleren bis teils kräftigen Winden jeweils einmal unter die Top Ten und erzielte dabei einen 1., 2., 4., und 7. Platz. Ab dem dritten Wettfahrttag – Buhl hatte sich souverän für’s Goldfleet qualifiziert - wurde die Reviertaktik wegen der berüchtigten drehenden nördlichen Winde auf dem künftigen Olympiarevier für 2012 zunehmend schwierig und teils unbeherrschbar. So musste der Segler vom Alpsee in der 7. Wettfahrt einen satten Ausrutscher hinnehmen. Ein krasser Winddreher um über 40° während der zweiten Hälfte der Startkreuz bevorzugte die Segler auf der rechten Arealseite derart, dass für die anderen nur noch das Nachsehen blieb. Buhl beendete diese Wettfahrt als 50., konnte dieses Ergebnis allerdings streichen, weil zuvor alles glatt und gut verlief. „Es ist sehr schwierig, Kampfgeist und Einsatzkraft aufrecht zu erhalten, wenn du hinter her segelst.“ In der zweiten Tageswettfahrt überraschte der Wind weiterhin mit seinen Kapriolen und stellte höchste Ansprüche an die Reviertaktik. Für Buhl resultierte mit Rang 28 erneut ein nicht zufriedenstellendes Ergebnis und schließlich ein wenig erfolgreicher Tag. In der Gesamtwertung rutschte er auf den 17. Rang zurück. Am letzten Wettfahrttag musste für den Segler vom SCAI nun alles perfekt laufen, um das Medal-Race noch zu erreichen. Der schwierige nördliche Wind verlangte risikovolle taktische Entscheidung. Lediglich den Winddrehern zu folgen, gab keine Garantie für sehr gute Ergebnisse. Mit den neu gewonnenen Revierkenntnissen vom Vortag, konnte Buhl schließlich im sehr leistungsstarken Goldfleet einen 7. und 15. Rang setzen. Damit verbuchte er die viertbeste Tagesleistung von allen und konnte sich auf die Erfolgslinie seiner ehrgeizigen Zielsetzung zurückkämpfen. Doch am Ende hatte für eine Qalifizierung ins Medal-Race leider ein Hundertstel seiner Punktesumme zuviel auf dem Konto. Es reichte „nur“ für Platz elf, nicht für zehn. Mit dem 11. von 174 Athleten aus 46 Nationen war der erst 20-jährige Bester unter den Seglern bis zu seinem Alter. Die Platzierungen seiner Kader-Kollegen: Simon Gotelüschen (20.), Malte Kamrath und die weiteren zwei deutschen Segler konnten leider das Goldfleet nicht erreichen. Die Medaillen holten sich Tom Slingsby (Australien) vor Paul Goodison (England) und Michael Leigh (Kanada). In der Weltcup-Endstandwertung rückt der Oberallgäuer nun auf den achten Platz vor, obwohl er bei den Weltcups in den USA und Australien nicht am Start war. Für in steht fest: „Eine sehr erfolgreiche Saison 2010 habe ich bereits in der Tasche, unabhängig vom Ausgang der bevorstehenden WM.“ Diese kann er nun, obwohl sie erklärtermaßen sein hochwertigstes Highlight ist, ohne mentalen Druck in Angriff nehmen. |
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