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5. Tag (Freitag), Finale Races 1 bis 3 (gesamt 7 bis 9)
Die Wettfahrtleitung plante für den Beginn der Finalserie eine Wettfahrt mit Nordwind. Diese geht leider wegen zu spätem Start um 9:00 nicht durch, weil der ohnehin dezente Bergwind vorzeitig zusammenbricht. Die Wettfahrtleitung musste das Rennen canceln.
Nun erwartete die Segler ein sehr anstrenger Nachmittag, denn es bestand kein Zweifel an einem guten und anhaltenden Südwind und somit drei Wettfahrten.
Nach dem dritten langwierigen Startversuchen bei untypischem Südwestwind war schließlich das erste Finalrace bei 3 bis 4 Beaufort gestartet. Philipp Buhl / Adalbert Netzer vollziehen einen perfekt gelungenen Start. Damit war dieses Rennen allerdings noch längst nicht gewonnen. Denn die Kurse verlangten aufgrund des schwankenden westlichen Richtungseinschlages viel taktisches Können.
Und diese Wettfahrt sollte für das Team vom Alpsee das FD-Rennen ihres Lebens werden. Es rundet an zweiter Stelle die erste Luvmarke. Deutlich voraus eine italienische Mannschaft, die nun im Fadenkreuz von Buhl / Netzer liegen. Nach der zweiten Kreuz sind sie nicht mehr weit von ITA 100 entfernt und dahinter jagen bereits die gefährlichsten Gegner, die mehrfachen Weltmeister aus Dänemark, Bojsen-Moller / Bojsen-Moller aus Dänemark. Fast haben sie Erfolg beim Angriff auf das Schiff vom Alpsee. Aber die Alpseeer wehrten durch Halse und etwas günstigeren Kurs erfolgreich ab.
Nun gab es dramatische Veränderungen auf der Zielkreuz. Buhl / Netzer fallen kurzzeitig auf die fünfte Position zurück. Sie entscheiden sich für eine etwas andere Route gegen den . Bald übernehmen sie die Führung, bauen sie aus und besiegen souverän sämtliche berühmten FD-Größen dieser Welt.
Auch in der zweiten Wettfahrt läuft für Buhl / Netzer alles recht gut und zufriedenstellend. Sie segeln durchwegs in der Spitzengruppe mit und belegen unmittelbar hinter Bojsen-Mollers den siebten Platz. Es gewinnen Kramer / Geelkerken (Niederlande).
Mit diesen schier unglaublich guten Platzierungen sollte für Buhl / Netzer nun Schluss sein. Ein Riss im Ruderbeschlag hatte sich so weit vergrößert, dass sie einen weiterer Start in der dritten und letzten Wettfahrt nicht mehr riskieren wollten. Ein Reparaturversuch in der kurzen Wettfahrtpause blieb aus zeitlichen Gründen bei der Demontage stehen. Sie konnten somit dieses von Bojsen-Mollers gewonnene Rennen von außen ansehen und nahmen ihr Schicksal trotzdem gelassen, obwohl noch Verbesserungspotential greibar war. Ihre Kommentare: Buhl: „Tja, so ist es halt mit etwas älteren Schiffen.“ Netzer: „ Es ist trotzdem alles in allem sehr okay.“ Obwohl den beiden eine technischer Panne die WM abrundete, stand ihnen Zufriedenheit mit dem gesamten Verlauf ins Gesicht geschrieben.
Buhl / Netzer belegten am Ende mit zwei Wettfahrtsiegen (einen im Goldfleet), hervorragenden weiteren Leistungen und trotz eines Ausfalls wegen technischem Defekt die sagenhaft gute sechste Position. Damit übernahmen sie gleichzeitig die Führung innerhalb der hochkarätig besetzten deutsche FD-Flotte und konnten bei der Abschlussveranstaltung noch weitere Ehrungen (siehe Gesamtbericht) entgegen nehmen.
Clubkamerad Bene Wiedemann konnte sich mit seinem Steuermann Stefan Beichl (Segelclub Herrsching) über den sehr beachtlichen zwölften Platz freuen.
Die alten und neuen Weltmeister in der Flying Dutchman-Klasse heißen einmal mehr Szabbolcs Majthenyi / Andreas Domokos. Die Topsegler aus Ungarn haben die vielleicht erfolgreichsten FD-Segler aller Zeiten, Jorgen Bojsen-Moller / Jacob Bojsen-Moller (Dänemark), um winzige zwei Punkte geschlagen. Bojsen-Mollers haben bei Olympia Gold (1988) und Bronze (1992) gewonnen und konnten bis so zahlreiche WM- und EM-Titel verbuchen wie keine andere Mannschaft jemals zuvor. Die Bronzemedaille dieser WM holte der ehemalige Worldchampignon von 1999, Enno Kramer mit Vorschoter Ard Geelkerken (Niederlande), der ebenso um nur zwei weitere Punkte zurück lag.
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